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Gelebte Partnerschaft - Eine Erfolgsgeschichte von Sanacare und Axonlab
Dr. med. Marc Jungi, Mitglied der Geschäftsleitung von Sanacare, berichtet über das anspruchsvolle, gemeinsame Projekt des Pioniers in Managed Care und dem Profi für moderne Praxissoftware und wie beide vom Know-How und Fachwissen des anderen profitieren und eine Lösung entsteht, welche die hohen Anforderungen an Qualitätsmedizin erfüllt und die administrativen Arbeiten einfacher und effizienter macht.
Portrait Sanacare:
Bei Sanacare stehen die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen im Fokus mit dem Ziel, dank einer sinnvollen und zweckmässigen Hausarztmedizin die optimale medizinische Versorgung zu ermöglichen. In den 23 Gruppenpraxen kümmern sich über 400 medizinische Fachpersonen in kompetenten Hausarztmedizin-Teams um die Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten. Stetige Weiterentwicklung und Qualitätsentwicklung in den Praxen stellen eine Notwendigkeit und Ansporn für die innovative hausärztliche Gruppenpraxisorganisation dar.
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Portrait Axonlab:
Mit den Kunden aus den Segmenten Arztpraxen, Spitäler / Kliniken, POC (Point of Care) Privatlabore, Forschung / Entwicklung / QC, Industrie und OTC (Over the counter) steht Axonlab in einer nachhaltigen und partnerschaftlichen Beziehung. Axonlab verbindet innovative Technologie, Wissen und Ideen in personalisierten Services, um für Fachpersonen und Patient:innen in ganz Europa einen Mehrwert zu schaffen und einen Beitrag für eine effiziente Qualitätsmedizin zu leisten.
In der Praxissoftware Axenita verbindet Axonlab die umfassende Expertise in Praxisprozessen, IT und Diagnostik. Damit unterstützt Axonlab Ärztinnen und Ärzte, ihre Praxis wirtschaftlich zu führen. Und das seit über 20 Jahren
Arztpraxis der Zukunft
Axonlab: Welche Grundsätze sind für Sanacare wichtig?
Dr. Marc Jungi:
Der Fokus von Sanacare liegt darin, die knappe verfügbare Zeit der medizinischen Fachpersonen den Patientinnen und Patienten widmen und so eine hohe Behandlungsqualität erzielen zu können. In unseren 23 Gruppenpraxen wird deshalb Lean Management gelebt, unsere Ansätze und Prozesse werden stetig weiterentwickelt. Das bedeutet, dass im Alltag etablierte Vorgehensweisen hinterfragt und bei der Planung von neuen Praxen als Startpunkt die Prozesse durchgespielt werden, um dann die Praxen baulich optimal zu konzipieren.
Sanacare steht für sinnvolle und zweckmässige Hausarztmedizin. Können Sie mehr dazu verraten?
2013 startete Sanacare sein Chronic Care Management Konzept (CCM). Dieses wurde weiterentwickelt zum Behandlungskonzept Sanatreat. Derzeit können Patient:innen mit arterieller Hypertonie (Bluthochdruck) und / oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) von diesem Ansatz profitieren. Chronisch kranke Menschen werden von Behandlungsteams engmaschig betreut. Speziell weitergebildete medizinische Praxisassistentinnen übernehmen als Coachinnen im Team mit dem Arzt einen Teil der Behandlung.
Der ganzheitliche Ansatz mit interprofessionellen Behandlungsteams kann nur funktionieren mit motivierten und engagierten medizinischen Fachpersonen und der Unterstützung von moderner Technologie.
Können Sie bitte näher auf den Punkt Technologie eingehen?
Sanacare hat ein eigenes digitales Workflow-Tool entwickelt, in welches das Fachwissen und die Erfahrung aus knapp 10 Jahren CCM mit damals 250 medizinischen Fachpersonen eingeflossen ist. Diese Applikation namens Sanaguide bildet auf den Patienten zugeschnittene individuelle Behandlungspfade ab unter Berücksichtigung des aktuellen medizinischen Wissens (Guidelines). Ein Cockpit zeigt die relevanten klinischen Parameter, die mit dem Patienten vereinbarten Ziele und den individuellen Behandlungsplan an. Dieser Plan kann den Patient:innen nach der Konsultation mitgegeben werden, so dass sie immer wissen, was als nächstes ansteht. Und das Ganze erfüllt die Anforderungen eines Medizinprodukts.
Die passende Praxissoftware
Und weshalb gab es vor vier Jahren eine Gesamtausschreibung für ein Praxisinformationssystem (PIS)?
Die damals bestehende Praxissoftware wurde stetig mit neuen, eigenen Features ausgebaut und entwickelte sich immer mehr zu einem Modell «Eigenbau», welches Weiterentwicklungen und eine Anbindung an Schnittstellen immer schwieriger machte. Wir wollten deshalb ein modernes, webbasiertes Praxisinformationssystem finden, in welches Sanaguide optimal eingebettet werden kann und das die Bedürfnisse einer grossen Gruppenpraxisorganisation voll abdeckt. Für die Ausschreibung wurde ein umfassender Prüfkatalog erstellt.
Warum hat sich Sanacare für Axenita entschieden?
Weil die Praxissoftware Axenita die erfolgversprechendsten Optionen aufwies, die gleichen Ziele verfolgte und uns der strategische Ansatz der Zusammenarbeit überzeugte. Axonlab brachte das technische und wir das medizinische Expertenwissen ein – das hat exzellent funktioniert. Ausserdem hatten wir bereits früh in den Gesprächen ein gutes und sicheres Gefühl betreffend Axonlab als Partner, mit dem wir uns gemeinsam weiterentwickeln können.
Hat sich diese Erwartung erfüllt?
Ja, absolut, wir haben beide voneinander profitiert, das Einvernehmen war sehr gut, die Philosophien passten bestens zusammen. Aber beide Parteien haben sehr viel investiert, und es gab einige Verzögerungen, wie das bei IT-Entwicklungsprojekten leider immer wieder vorkommt. Zudem hatte Axenita bei der Einführung im Alltag noch Einschränkungen, die für uns einen Effizienzverlust bedeuteten und sowohl unser organisatorisches Angebot gegenüber den Patient:innen einschränkten als auch vorübergehend zu grösseren Umsatzverlusten führten. Auf der anderen Seite hatte Axonlab deutlich höhere Aufwände als erwartet, hat aber auf Nachverhandlungen des Vertrags verzichtet. Wir durften Axonlab als verlässlichen und kompetenten Partner kennenlernen, welcher sich intensiv um die Lösung der Probleme bemüht hat. Gemeinsam konnten wir so das Projekt erfolgreich abschliessen. Unsere Ärztinnen und Ärzte und medizinischen Fachpersonen geben Axenita eine gute Note, wie eine eben durchgeführte interne Befragung zeigte.
Können Sie uns einige konkrete Anforderungen nennen, welche Sie an das neue PIS hatten?
Gerne. Wir möchten, dass sich unsere Patient:innen flexibel an verschiedenen Standorten behandeln lassen können. Das ist zum Beispiel im Raum Zürich, wo Sanacare über fünf Standorte verfügt, sehr wichtig, um die Auslastung der Praxen steuern und so Patient:innen zeitnah einen Termin anbieten zu können, wenn ihre angestammte Praxis keinen mehr verfügbar hat. Oder für die vielen Pendler:innen, die zum Beispiel in Luzern wohnen, aber in Zürich arbeiten und so sowohl an ihrem Wohn- als auch an ihrem Arbeitsort von uns betreut werden können. Dazu muss die elektronische Krankengeschichte vorübergehend an beiden Standorten für das Behandlungsteam verfügbar sein. Das klingt logisch, ist aber technisch sehr anspruchsvoll.
Weiter war die Funktionalität des «Settings Managers» ein Thema: Einstellungen und Standard-Textbausteine sollen zentral definiert und erstellt und über alle Standorte ausgerollt werden können
Neben den oben genannten Herausforderungen: was waren die Highlights im Projekt?
Da fallen mir zwei Bereiche ein:
Die Migration der Daten war sehr aufwändig, ist aber problemlos über die Bühne gegangen – darüber waren wir sehr froh. Weiter sind auch die Schulungen unseres Personals in den Praxen optimal gelaufen. Wir konnten so unsere Standorte sehr effizient migrieren.
Als positives Add on möchte ich den e-Mediplan erwähnen: er bietet eine tolle Übersicht über alle verordneten Medikamente zur Abgabe an unsere Patient:innen.
Gibt es weitere Aspekte von Axenita, welche Sie als speziell positiv empfinden?
Mir gefällt die Benutzeroberfläche von Axenita: sie ist ansprechend und sieht modern aus. Das Cockpit bietet eine tolle Übersicht: alle wichtigen Angaben zu Patient:innen sind auf einen Blick ersichtlich. Und insgesamt ist der Aufbau des PIS sehr logisch, alle Funktionalitäten sind mit wenigen Klicks erreichbar.
Zukunft der hausärztlichen Medizin
Noch eine letzte, generelle Frage: vor welchen Herausforderungen steht die hausärztliche Medizin in der Schweiz?
Infolge des bestehenden und sich in den nächsten Jahren noch verschärfenden Mangels an Hausärztinnen und Hausärzten werden gemäss der Workforce-Studie 25 – 30 % der nachgefragten hausärztlichen Konsultationen bis 2030 nicht erbracht werden können. Sanacare bietet ihren Mitarbeitenden ein modernes Arbeitsumfeld, in dem es möglich ist, den spannenden und befriedigenden Beruf des Hausarztes oder der Hausärztin auszuüben und trotzdem auch ein Leben ausserhalb der Praxis zu haben. Und Sanacare ist es natürlich vor allem ein Anliegen, mit den bestehenden Ressourcen ihre Patient:innen in hoher Behandlungsqualität betreuen zu können. Deshalb liegt unser Fokus auch auf Lean Management: administrative Arbeiten sollen möglichst effizient erledigt, Prozesse optimiert und Leerläufe vermieden werden. Ein durchdachtes PIS wie Axenita bietet dafür eine optimale Unterstützung und trägt zum modernen Arbeitsumfeld bei.
Vielen Dank Herr Dr. Jungi für dieses offene und interessante Gespräch.